Ob du nun einen Folder, eine Broschüre, ein Flugblatt oder eine Website gestaltest, stets gilt es einige grundlegende „Regeln“ zu beachten:
Werbung sagt, dass du da bist und was du machst, Information klärt über Details auf. Verliere dich in deinem Werbeauftreten nicht in Details – wenn es dir sinnvoll erscheint, kannst du bei konkretem Interesse und auf Anforderung eine ausführliche Info-Broschüre zusenden, die du in geringerer Auflage bereit hältst, aber die Werbebotschaft, die weit gestreut wird, soll in kurzer und klarer Form Interesse wecken und einen kompakten Überblick über dein Angebot geben.
Während Information ausführlich und beschreibend ist und das Denken anspricht, wendet sich Werbung primär an das Gefühl und arbeitet mehr mit Bildern (äußeren und inneren) als mit Texten. Verwende also Texte in deiner Werbebotschaft eher sparsam.
Bilder als Stimmungsvermittler sollten sehr sorgfältig ausgewählt werden. Es wird in deinem Werbeauftreten wahrscheinlich ein so genanntes „Key Visual“ geben, das in deiner Werbung immer verwendet wird, sei es ein bestimmtes Bild von dir oder ein von einer Agentur gekauftes Bild, das mit der Zeit fix mit deiner Yoga-Schule verbunden wird. In den Fotoagenturen (z.B. fotolia, shutterstock) gibt es Millionen von teils sehr schönen Bildern, deren Nutzungsrechte du käuflich erwerben kannst, teils zu sehr geringen Kosten. Wenn es nicht dein eigenes Bild ist, ist bei der Verwendung eines Key Visuals unbedingt auf die Nutzungsrechte zu achten!
Es mag die Versuchung entstehen, die teuer bezahlte Werbefläche bis zum letzten Quadratzentimeter zu nutzen und deine Werbematerialien mit Texten und Bildern vollzustopfen. Widerstehe dieser Versuchung. Das Auge braucht Freiraum, leeren Raum, um sich entspannen zu können, um sich wohl zu fühlen. Das Gefühl von Weite, von Ruhe und Entspannung kann sich nicht entfalten, wenn das Auge auf einem Buchstabenfriedhof trifft. Lasse also Leerraum seine eigene Botschaft vermitteln, sei es ein etwas vergrößerter Abstand zwischen den Zeilen, sei es Weißfläche oder ein großes, für sich allein stehendes Bild. Dieses Raum-Geben vermittelt auch Selbstbewusstsein, das keinen Wortschwall braucht, um zu überzeugen.
Am Beginn steht natürlich das Prinzip des Satya, der Wahrhaftigkeit. Achte besonders darauf, dass du wahr und klar darstellst, was die Interessenten bei dir erwarten können, denn nur dann finden die "richtigen Menschen" zu dir. Denn es bringt nichts, wenn wir mit den schönsten Versprechungen möglichst viele Menschen anlocken, die dann zum Teil wieder enttäuscht gehen, weil sie nicht das gefunden haben, was sie durch die Werbung erwartet haben.
Es mag erstaunen, aber im Grunde sollte sich die Werbung weniger um dein Produkt drehen als um den Nutzen, den der Kunde davon hat. Der Kunde zahlt für Nutzen, für Gesundheit, Kraft, Entspannung, Gelassenheit usw. Dein Produkt, der Yoga-Kurs, die Beratung, die Yoga-Reise, ist lediglich Mittel zum Zweck. Schaue also auch mit den Augen eines Kunden oder Interessenten auf deine Werbung: Was habe ich davon? Welchen Nutzen erhalte ich? Erst in zweiter Linie kannst du kurz vorstellen, in welcher Weise und mit welchen Mitteln der Nutzen hervorgebracht wird.
Wenn ich mich für ein Seminar, einen Kurs usw. interessiere, dann möchte ich wissen: Wer ist der Mensch, mit dem ich hier unter Umständen länger zu tun habe? Wie sieht er aus, welche Erfahrungen, welchen persönlichen Zugang hat er? Also füge auf jeden Fall ein Foto von dir und eine kurze Beschreibung deiner Qualifikation und deines Werdeganges bei. Besonders wichtig ist es, deinen persönlichen Zugang, deine Vision zu beschreiben. Halte auch diese Beschreibungen kurz und verliere dich nicht in Details, z.B. über viele Kurse, die du irgendwann einmal gemacht hast. Zwei bis vier Sätze reichen in Druckwerken aus, auf der Website kannst du dich ausführlicher vorstellen.
Vielleicht kennst du die Situation, dass du dich auf einer Website eines Anbieters befindest oder eine Broschüre in der Hand hältst, und du suchst verzweifelt nach den Kontaktdaten „Wo haben die nur ihre E-Mail-Adresse versteckt?“ – mache es deinen Kunden leichter: Alle Kontaktdaten (Web-Adresse, E-Mail-Adresse, Handy Nummer) sollten an leicht auffindbarer Stelle, eventuell sogar mehrmals vorhanden sein. Am besten stellst du diese Daten gleich auf den Seitenfuß deiner Homepage, sodass er auf jeder aufgerufenen Seite zu sehen ist, zum Beispiel ganz unten, neben Impressum und AGB, beziehungsweise auf deiner Broschüre auf die U4 (die hintere Umschlagseite).
Betrachte deine Werbung, deine Folder, Flugblätter, deine Website, mit den Augen potentieller Kunden. Versetze dich in deine Yoga-Anfangszeit zurück: Du möchtest Yoga lernen. Würde dich die
Werbung, die du vorbereitet hast, ansprechen? Wirkt sie einladend, professionell? Werden alle wichtigen Informationen leicht und schnell gefunden?
Lasse deine Entwürfe auch Freunde anschauen – vier oder sechs Augen sehen mehr als zwei …