Briefe und Testausdrucke kannst du zuhause auf dem eigenen Drucker ausgeben lassen, Copy-Shops am nächsten Häusereck sind für Kleinaufträge von einigen Stück, für Kopien und Foto-Ausdrücke gut - wenn es aber um größere Stückzahlen in professioneller Qualität geht, wird dein Weg nicht an einer Druckerei vorbeiführen.
Es gibt eine große Anzahl von Druckereien, die miteinander in starkem Preiskampf liegen. Davon profitiert natürlich der Kunde. Bei größeren Druckprojekten wird es auf jeden Fall sinnvoll sein,
mehrere Angebote einzuholen – und wenn Druckerei A bei Foldern das beste Angebot macht, kann durchaus bei Plakaten oder bei Broschüren die Druckerei B deutlich günstiger sein. Oft gibt es auch
Online-Rabatte und Sommer-Preisnachlässe.
Du kannst beispielsweise bei Google suchen unter „Folderdruck günstig“ und lässt auf den Webseiten der Druckereien deinen Auftrag online durchkalkulieren. Auf jeden Fall solltest du mindestens
drei Angebote vergleichen! Ich bin damit bei verschiedenen Druckereien gelandet, von denen jede ihre Vor- und Nachteile hat:
Bei Preisvergleichen wird man oft bei ausländischen Druckereien landen – hier können wohl die Preise günstiger sein, allerdings kann der erhöhte Frachtaufwand den Preisvorteil reduzieren.
Außerdem muss jeder für sich entscheiden, wie groß der Preisvorteil sein muss, um sich aus prinzipiellen und ökologischen Gründen nicht für eine heimische Druckerei zu entscheiden.
Bei Kleinaufträgen bis zu € 500,- wird es meist sinnvoller sein, bei einer nahe gelegenen Druckerei drucken zu lassen, zumal hier meist mehr persönlicher Service zur Verfügung steht, während man
bei Großdruckereien auf Online-Formulare und Standards setzt; die günstigen Preise werden über Auto-matisierung und Personaleinsparung erreicht, worunter meist der persönliche Kontakt und das
Be-rücksichtigen von individuellen Wünschen leidet.
Etwas teurer wird es naturgemäß bei Druckereien, die sich dem Gedanken des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit verschrieben haben – mit einem Auftrag an solche Betriebe kannst du, wenn die
Mehrkosten vertretbar / leistbar sind (eine individuelle Entscheidung), die richtigen Energien auf unserem Planeten unterstützen. Folgende Druckereien achten auf umweltverträgliche Technologien:
Grasl Druck, Bad Vöslau (www.grasl.eu; www.fairprint.at)
Grasl Druck und ihr Online-Bereich Fairprint aus Bad Vöslau verwenden auch Druckfarben auf Pflan-zenölbasis ohne Mineralöle; und für die Druckveredelung mittels Inline-Lackierung nur Ökolacke auf
Wasserbasis ohne Lösungsmittel.
Gugler, Melk (www.gugler.at)
Gugler druckt in Melk ganzheitlich nachhaltig und nach dem Prinzip Cradle To Cradle: Diese Drucker-zeugnisse werden so produziert, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus vollständig in den
biologischen Kreislauf zurückfließen können.
Druck.at, Wien
Die Online-Druckerei Druck.at ist eine günstigere Online-Alternative, die auch schon Eco-Drucksorten anbietet. Aber Achtung! Bei Online-Druckereien gibt es nicht wirklich Beratung, und
Sonderwünsche wie Stanzungen bieten sie nicht an. Im niederösterreichischen Leobersdorf gibt es eine Niederlassung.
Für die Bestellung bei der Druckerei und für Rückfragen solltest du über einige Grundinformationen und –qualitäten Bescheid wissen, und zwar:
Das Papier
Die Papierstärke wird in Gramm/m² (= die „Grammatur“) angegeben. Stärkeres Papier ist im allgemeinen teurer, kann aber in bestimmten Fällen empfehlenswert sein, weil es, zum Beispiel bei Foldern, „wertiger“ empfunden wird, wenn du 250 Gramm statt etwa 135 Gramm verwendest. Folder werden im allgemeinen auf 135 oder 170 Gramm gedruckt, in seltenen Fällen auch auf noch stärkerem Papier. Verwende also eher etwas stärkeres Papier, um dein Auftreten auf dieser Ebene zu unterstreichen.
Zusätzlich gibt es eine große Zahl von Qualitätsunterschieden beim Papier: Gestrichenes / geglättetes Papier, glänzend oder matt, natur oder recycling-Papier, strukturiertes Papier usw. Lasse dich bei wichtigen Drucksorten von deinem Werbegrafiker oder von der Druckerei beraten. Druckereien können dir zumeist auch ein Heft mit Papiermustern zur Verfügung stellen, mit dem du Haptik, Papierstärke, Oberflächenstruktur, Durchsichtigkeit usw. der verschiedenen Papiere prüfen kannst.
Farbe
Im allgemeinen wird der Druck vierfarbig (kurz 4c für 4 colours) durchgeführt, bei Schwarzweißdruck bzw. Grauschattierung also 1c, unbedruckt heißt 0. Bei den Farben gibt es die Unterscheidung
RGB (rot-grün-blau als Basis-Farben) und CMYK (cyan-magenta-yellow-key (key=schwarz) als Basis-Farben: RGB wird für die Bildschirm-Anzeige verwendet, dieses Farbsystem muss für den Druck in CMYK
umgewandelt werden, was durch manche Druckereien automatisch vorgenommen wird (bei Unsicherheit nachfragen!). Zu Ungenauigkeiten kann es bei fehlender Umwandlung besonders bei Blau-Tönen kommen,
die etwas ins Violett/Rosa geraten können. Bessere Desktop-Publishing Programme wie Adobe InDesign können diese Umwandlung durchführen, sonst muss sie durch deinen Grafiker oder durch die
Druckerei vorgenommen werden.
Abfallender Druck
Im Unterschied zu deinem Drucker zuhause druckt die Druckerei bis zum Rand des Papiers, das bedeutet „abfallend“. Dies geschieht durch den Druck auf großen Papierbögen, die dann auf die gewünschte Größe zurechtgeschnitten werden. Dafür braucht sie aber einen Beschnittrand, auch Überfüller genannt, von dir mitgeliefert. In den meisten Fällen arbeiten die Druckereien mit einem Beschnittrand von 2 mm, sodass sie von dir beispielsweise eine A4-Datei (Breite A4: 210 mm) mit je 2mm Beschnittrand links und rechts, also mit einer Gesamtbreite von 214 mm brauchen. Ebenso kommen bei der Höhe (297 mm) oben und unten je 2 mm dazu, womit deine gesamte Datei 214 x 301 mm messen muss. Das heißt, dass bis zum Rand laufende Bilder oder Farbhintergründe über den normalen Blattrand hinausgezogen werden müssen. Es darf jedoch kein Text in den Beschnittrand hineinragen und sollte ihm auch nicht zu nahe kommen. Wenn du einen Werbegrafiker hast, wird er sich um diese Dinge kümmern.
PDF
Die Druckdaten werden von den Druckereien unter anderem im pdf-Format (portable document format) entgegen genommen. Alle gängigen Text-, Grafik- und Präsentationsprogramme bieten die Möglichkeit,
die Datei anstatt auf einen Drucker als pdf-Datei auszugeben. Achte aber auf die von der Druckerei vorgegebene Beschnitt-Zugabe von zumeist 2 oder 3 mm.
Auszug aus "Erfolgreich Selbstständig mit Yoga" von Arjuna P. Nathschläger