Kopfschmerzen sind längst zu einer Volkskrankheit geworden - bereits jeder vierte Mensch leidet regelmäßig unter Kopfschmerzen. Doch was genau sind Kopfschmerzen, was tut eigentlich weh? Es ist die Kopfhaut und die Hirnhaut, es sind die Knochen und Muskeln, die schmerzen - das Gehirn selbst ist nicht schmerzempfindlich.
Grundsätzlich ist es wichtig, zwischen sekundären und primären Kopfschmerzen zu unterscheiden. Sekundäre Kopfschmerzen treten während oder nach bestimmten Erkrankungen auf, wie Grippe, Entzündungen, Bluthochdruck, Krebs etc., bei primären gibt es keine organischen Ursachen. Bei manchen primären Kopfschmerzen werden die Schmerzfasern in der Hirnhaut aktiv, der Grund dafür ist noch nicht gänzlich bekannt.
Der Spannungskopfschmerz
Zu den primären Kopfschmerzen gehört auch der Spannungskopfschmerz - hier werden die Schmerzfasern der Knochen und der Muskeln im Kopf aktiviert. Diese Art von Kopfschmerz ist die häufigste. Spannungskopfschmerzen treten meist beidseitig auf, die beginnen vereinzelt, oft vom Nacken hinauf und können sich zu einem drückenden, dumpfen Schmerz ausbreiten. Die Lebensqualität und auch die Leistungsfähigkeit werden dadurch erheblich gemindert, die Betroffenen können sich richtig benommen fühlen!
Diese Attacken können kurz sein, aber auch tagelang andauern. Es entsteht ein Kreislauf aus Stress, Muskelanspannung und manchmal auch Verzweiflung. Wenn dieser Kreislauf nicht rechtzeitig durchbrochen wird, können jene Nervenzellen, welche Schmerzreize produzieren, überaktiv werden. Schmerzhemmende körpereigene Nervensignale können blockiert werden.
Die Schmerzverarbeitung kann derart beeinträchtigt sein, dass die Muskulatur extrem schmerzempfindlich wird, z.B. im Nacken. Ursachen können mechanische Überbelastungen sein wie z.B. zu langes Kaugummikauen oder nächtliches Zähneknirschen. Studien zeigen, dass viele Faktoren aufeinandertreffen und zu Kopfschmerzen führen können.
Chronische Spannungskopfschmerzen haben fast immer eine Vorgeschichte - bei einem Auftreten der Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen im Monat bzw. an mehr als 180 Tagen im Jahr bezeichnet man sie als chronisch.
Cluster-Kopfschmerzen
Diese Art der Kopfschmerzen tritt eher in kurzen Attacken auf, teilweise bis zu acht Mal täglich. Die betreffen häufig nur eine Seite des Kopfes, es können Begleiterscheinungen wie tränende Augen oder eine laufende Nase dazukommen. Auslöser können Fernreisen sein, die den Tagesrhythmus durcheinander bringen oder auch eine Regulationsstörung des Hypothalamus. Dieser Teil des Gehirn ist für die körpereigenen Regelkreise (Schlaf-Wach-Rhythmus) zuständig.
Medikamenten-Kopfschmerzen
Wer oft unter Kopfschmerzen leidet, greift auch öfter zu Medikamenten, aber auch diese können wiederum zu Kopfschmerzen führen. Länger als zehn Tage eingenommen kann es zu Medikamenten-Kopfschmerzen kommen. Diese äußern sich durch dumpfes Drücken, teilweise begleitet von Übelkeit.
Folgende Faktoren begünstigen das Entstehen von Kopfschmerzen:
Kopfschmerzen, die chronisch werden, können auch zu Depressionen führen bzw. mit ihnen einhergehen oder sogar umgekehrt.
Personen mit regelmäßigen Kopfschmerzen - vor allem Spannungskopfschmerzen - klagen sehr häufig auch über Muskelverspannungen im Kopf-, Hals-, Kiefer- oder Nackenbereich. Auch wenn Kopfschmerzen immer wieder durch Stress ausgelöst werden, kann regelmäßige Yogapraxis helfen. Bei Kopfschmerz-Betroffenen kann oft folgendes beobachtet werden:
Neben der Optimierung des Arbeitsplatzes und der Hilfe durch alternative Mittel (z.B. Pfefferminzöl) ist Stressreduktion und Entspannung der Muskulatur im Hals- und Nackenbereich unumgänglich.
Zu lange Arbeitszeiten am Schreibtisch und/oder zu wenig körperliche Aktivität kann zu innerer Anspannung führen und auch zu Haltungsproblemen - vor allem im Schulter- und Nackenbereich, diese wiederum können Kopfschmerzen auslösen. In der Yogapraxis werden Stresshormone abgebaut, das Immunsystem und der Geist gestärkt, Heilprozesse gefördert und die Körperhaltung wird verbessert! All dies hilft auch gegen Kopfschmerzen:
Anhaltende Kopfschmerzen führen natürlich dazu, dass sich die Betroffenen weniger bewegen möchten bzw. können, andererseits können sie wiederum selbst die Quelle von Stress sein. Mit angepassten und sanften Yogaübungen kann dieser Teufelskreis durchbrochen werden.
Was müssen wir im Yogaunterricht bzw. in der Praxis dabei beachten?
Um eine Besserung der Beschwerden zu erzielen und gleichzeitig neuen Schmerzen entgegenzuwirken, ist es
besonders wichtig, die Rücken- und Schultermuskulatur zu stärken, den Brustkorb zu weiten und die Nacken- und Schultermuskeln mit entkrampfenden Streck- und Dehnübungen zu entspannen.
Auch Kiefer- und im allgemeinen Gesichtsmuskulatur lösende Übungen sind hier sehr hilfreich. Speziell wenn es um tatsächliche Beschwerden geht, sollte immer unter professioneller Anleitung geübt werden!
Chatushpada (der umgedrehte Tisch):
Sethu Bandasana (Schulterbrücke mit auf Schulterhöhe abgelegten Armen):
Uttanasana (stehende Vorwärtsbeuge mit gebeugten Knien und entspanntem Nacken):
- jedoch nur, wenn es keine Kopfschmerzen sind, die von Stirn- oder Nebenhöhle ausgehen
Paschimottanasana :
Passive Navasana-Variation :
Therapeutische Kobra:
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