Die Zuckerkrankheit ist stark im Steigen begriffen. Bei einigen Formen dieser Krankheit kann Yoga wirksam Hilfe leisten.
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat: Litten 1960 noch 0,6% der Mitteleuropäer unter Diabetes, so waren es 1980 rund 3% und 2010 schon 8%. Damit verbunden ist ein gewichteter Kostenfaktor, denn circa 20% der Ausgaben der Krankenversicherung werden allein für Diabetes und seine Folgen aufgewendet.
Der "Typ 1" Diabetes:
entsteht in der Kindheit: Durch einen Autoimmun-Defekt werden die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse zerstört, womit die Insulin-Produktion stark reduziert wird. Die Betroffenen brauchen regelmäßige Insulingaben, um ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten.
Der "Typ 2" Diabetes:
ist der "Erwachsenen Diabetes", der jetzt aber auch schon vermehrt Kinder betrifft. Über 90% der Zuckerkranken sind Typ 2, bei dem wohl ausreichend Insulin produziert wird, aber die Zellen nehmen ihn nicht (vollständig) auf, wodurch der Blutzucker ansteigt. Übergewicht und mangelnde Bewegung tragen zum Typ 2 Diabetes bei: 20% Übergewicht erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Typ 2 Diabetes zu erkranken, auf das 30-fache! Wie bei Typ 1 Diabetes spielt Vererbung eine wesentliche Rolle.
Mögliche Komplikationen bzw. Folgen bei beiden Arten von Zuckerkrankheit sind Blindheit, Nierenversagen und Amputation. Diabetes geht zumeist mit erhöhten Blutdruck einher und erhöht das Risiko von Herzinfarkt und Hirnschlag ebenso sehr, wie wenn man eine Packung Zigaretten täglich rauchen würde. Weiters wird der Alterungsprozess durch Diabetes beschleunigt: Betroffene haben eine deutlich geringere Lebenserwartung. Eine Komplikation ist die Geschwürbildung auf den Füßen: Hier können sich ernsthafte Entzündungen und Infektionen bilden, die schließlich zur Notwendigkeit der Amputation führen.
Beim Typ1 Diabetes:
ist eine Hilfe schwierig, wenn auch die Möglichkeit besteht, dass eine regelmäßige Asana Praxis positiv auf die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse einwirkt. Entspannung, geistige Zentrierung durch Meditation und Achtsamkeit sind yogische Werkzeuge, die auf zunächst nicht erkennbare Weise das gesamte System harmonisieren und stärken.
Beim Typ2 Diabetes:
gibt es, mehr als bei den meisten anderen Krankheiten, die Möglichkeit, durch das was man tut und wie man lebt, Einfluss auf das Auftreten und den Verlauf der Krankheit zu nehmen. Hier ist das Hauptmittel eine angepasste Ernährung (viel Obst und Gemüse essen!) sowie Gewichtsabnahme und ausreichend Bewegung, denn die körperliche Aktivität beeinflusst die Aufnahmebereitschaft der Zellen für Insulin positiv. Zwei Stunden Wandern die Woche reduziert die Sterberate um 40%.
Dass sie blutzuckerreduzierend wirkt - das muss bei Medikamenten und Insulingaben berücksichtigt werden. Besonders zu beachten ist die Gefahr der Netzhautablösung: Achtung bei allen Umkehrstellungen!
Da durch Stress der Blutzucker-Spiegel erhöht wird, kann ein auf Entspannung und Stressreduktion abgezieltes Yoga-Programm gute Wirksamkeit bieten. Es wird geraten, ausreichend zu schlafen.
Mit leichten Asanas, Pranayamas und Meditation zeigte sich in vielen Untersuchungen als sehr wirksam: Man beobachtet Gewichtsabnahme, Blutzucker-Reduktion und mehrere Teilnehmer konnten ihre Medikamente absetzen.
Eine in Delhi durchgeführte Studie an Diabetes 2 Patienten, die täglich 30 Minuten Asanas durchführten, konnte signifikant verbesserte Blutzucker- und Insulinwerte feststellen, während bei der Kontrollgruppe, sie statt der Asanas Ausdauersport betrieb, keine Besserung beobachtet wurde.
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