Diese Stellung gehört wegen ihrer Wirkungen im astralen und physischen Bereich zu den wirkungsvollsten Asanas; sie wird bereits in der Hatha Yoga Pradipika erwähnt:
„Matsyendrasana hebt den Appetit, indem sie das Magen-Feuer entfacht, und zerstört schreckliche Beschwerden im Körper. Wenn sie durchgeführt wird, lässt sie Kundalini steigen und macht den
Mond fest.“ (Hatha Yoga Pradipika, 1,28)
Die Hauptwirkung des Drehsitzes konzentriert sich auf den Bauchraum: Durch die Stellung des Oberschenkels des aufgestellten Beins wird im Rhythmus der Atmung starke Wirkung auf das Manipura
Chakra im Bauchraum ausgeübt. Die Erhöhung der Energie in Manipura Chakra führt zur Stärkung der Samana Vayu, die für den Umwandlungsprozess des Prana verantwortlich ist. Der aus der Hatha-Yoga
Perspektive wichtigste energetische Umwandlungsprozess ist die Verwandlung von Ida- und Pingala-Energie, also der dualitäts-orientierten Energie, zu Kundalini-Kraft, die jenseits des Prinzips der
Dualität ist. Mit diesem Wissen lässt sich die Aussage, dass der Drehsitz Kundalini steigen lässt, verstehen.
Mit der Wirkung auf den Bauchraum und auf Manipura Chakra hängt auch die Stärkung des Verdauungsfeuers zusammen, ebenso wie durch die so erzeugte „pranische Hitze“ eventuelle Krankheiten besiegt
werden können.
Am schwierigsten zu verstehen mag die Aussage sein, dass der Drehsitz „den Mond fest macht“. Was bedeutet das? Hatha Yoga beschreibt eine Form astraler Energie, die als Amrita oder
Unsterblichkeitsnektar bezeichnet wird. Diese Energie wird in einem chakra-ähnlichen Gebilde am oberen Teil des Hinterkopfes erzeugt. Dieser Punkt, Bindu, wird hier als Mond bezeichnet. Der
Unsterblichkeitsnektar geht allmählich verloren, indem er zu Manipura Chakra herabtropft und vom Feuer dieses Chakras verzehrt wird. Der Drehsitz hat die Eigenschaft, Amrita in Bindu zu halten
und damit dem Alterungsprozess entgegen zu wirken.
Die volle Form des Drehsitzes ist sehr schwierig; meist wird deshalb der halbe Drehsitz geübt:
Eine einfachere und für weniger bewegliche Menschen geeignete Variante des halben Drehsitzes entsteht, wenn in der oben beschriebenen Durchführung das linke Bein nicht gebeugt ist, sondern ausgestreckt wird.
Diese Stellung sollte nicht durchgeführt werden bei
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