Dieses Chakra zeigt seine harmonische Funktion, wenn sich unser Leben und unsere Gefühle wie ein natürliches Fließen anfühlen. Es hat mit Kommunikation mit dem inneren Wesen zu tun, mit dem, was der Körper möchte und braucht und
womit er Freude erfährt. Die Fähigkeit der Person, Kinder zu bekommen/zu zeugen ist ebenfalls mit diesem Chakra verbunden. Seine disharmonische Funktion hat den Ursprung oft in der Pubertät, wenn die Eltern und Lehrer nicht in der Lage waren, den Umgang mit den erwachenden sexuellen Kräften richtig zu vermitteln. Das zweite Chakra ist das Zentrum ursprünglicher Emotionen, sexueller Energien und schöpferischer Kräfte.
Svadhisthana liegt nach Satyananda am unteren Ende der Wirbelsäule, am Steißbein; andere Schulen ordnen Svadhisthana
dem Kreuzbein zu oder lokalisieren es eine Handbreit unterhalb des Nabels.
Wasser - es taucht in der Symbolik als weites Meer unter sternenklarem Himmel auf; du kannst dieses Bild in der Meditation verwenden, um Svadhisthana zu stärken.
Diesem Chakra werden die Farben rot, orange, weiß, aber auch schwarz zugeordnet; es wird als Lotus mit sechs Blütenbl.ttern
dargestellt, das Bija-Mantra ist VAM.
Svadhisthana ist jenes Chakra, in dem sich die Sinnlichkeit entfaltet; es ist mit Sexualität, Erotik sowie mit Beziehungen und Eifersucht verbunden. Man sucht Sinnesbefriedigung und Lust in äußeren Dingen. In Svadhisthana ruht das Unbewusste, die
tiefverwurzelten Instinkte des Menschen. In Svadisthana wohnt das Potential der Kreativität, der schöpferischen Lebensenergie und der Begeisterungsfähigkeit.
Auf der körperlichen Ebene ist Svadhishthana mit dem Urogenitalsystem verbunden und beeinflusst Prostata bzw. Gebärmutter und Vagina. Auf der Ebene der Sinnesorgane wird diesem Chakra der Geschmackssinn zugeordnet.
Der Fluss aller Körpersäfte wird von hier beeinflusst: Blut, Lymphe, Schweiß, Verdauungssäfte, Sperma und Urin sowie die Tränen.
Svadhishthana gilt als die Grundlage der individuellen menschlichen Existenz, es ist mit dem Unbewussten, mit der Ansammlung aller mentalen Eindrücke, den Samskaras, verbunden. Hier wurzelt die menschliche Persönlichkeit mit allen teils unbewussten Wurzeln (Svadhisthana bedeutet wörtlich „Die Wohnstatt des Selbst“). Nach der tantrischen Philosophie
ruhen hier sowohl alle animalischen Instinkte als auch das Potential ihrer Überwindung.
Svadhishthana bildet beim Aufstieg der Kundalini-Shakti ein schweres Hindernis, da zahllose Erfahrungen und Karmas freigelegt werden, was zu schmerzhaften Erfahrungen führen kann.
Dieses Chakra steht für die ursprüngliche Lebenslust und die göttliche Schaffenskraft und Kreativität; sie ist der Sitz ungefilterter ursprünglicher Emotionen. Eng verbunden mit der Schaffenskraft ist der Fortpflanzungstrieb, der ja auch mit dem Schaffen von etwas Neuem verbunden ist. Störungen in diesem Chakra können
sich durch Krankheiten an den Geschlechtsorganen, aber auch Störungen im sinnlichen Empfinden äußern. Auch eine Über- oder Unterfunktion des Sexualtriebes kann Aufschluss über ein blockiertes Sakralchakra geben. Seelisch macht sich das Ungleichgewicht durch Süchte und Antriebslosigkeit bemerkbar.
Ein aktiviertes Chakra äußert sich natürlich in einem vitalen, lustvollen Sexualleben, aber nicht nur dort. Menschen, deren Sakralchakra aktiviert ist, können sich beispielsweise voll einer Aufgabe hingeben oder sich auf andere Menschen und
Meinungen einlassen. Das entwickelte Sakralchakra steht nicht nur für das "Zeugen von Kindern", sondern
auch für alle anderen Formen des schöpferischen (zeugenden) Handelns: der Kreativität in der Kunst, im Beruf oder beim eigenen Hobby.
Ein ausgeglichenes Sakralchakra befähigt zu einer seelischkörperlichen Übereinstimmung in der Partnerschaft. Der Mensch vertraut seinen Instinkten und das Umfeld spürt seine Vitalität. Er ruht in sich und hat einen ausgeprägten Familiensinn.
Oft ist der Fluss des Gebens und Nehmens gestört. Das kann sich auf verschiedenste Weise äußern:
Frigidität und Impotenz verweisen auf ein blockiertes Sakralchakra, aber auch Sexsüchte (z. B. Nymphomanie oder deren männliches Pendant "Don Juanismus") können Zeichen eines gestörten Sakralchakra sein. Körperlich zeigt sich die Störung als
Fettleibigkeit (Horten, alles behalten wollen) oder Magersucht (Ablehnung, nichts nehmen wollen).
Emotional wirkt dies bei Menschen, die Probleme haben, Ihre eigenen Gefühle zuzulassen - oder mit denen von anderen Menschen umzugehen. Zwischenmenschlich wirkt die Störung in Form von Vereinsamung und Isolation. Oder in Form eines
Verhaltens, das gerne kokettiert, ohne sich wirklich auf andere Menschen einzulassen.
Asanas, die Svadhishthana stärken, sind alle Standhaltungen, alle Vorbeugen, und alle Übungen, die auf den Beckenraum, den Kreuzbeinbereich, die Hüftgelenke und die Lendenwirbelsäule wirken. Satyananda empfiehlt besonders die Kobra, die Stellung des Kindes und den Bogen.
Techniken zur Erweckung des Svadhishthana Chakra sind Ashvini Mudra (Kontraktion der Anal-Schließmuskeln) und Vajroli Mudra (Kontraktion im Harnblasenbereich).
Ein Beitrag von Arjuna P. Nathschläger und Stefan Damm
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