Unser Herz-Chakra ist die Quelle von Liebe, Geborgenheit, Mitgefühl, Herzenswärme, von Menschlichkeit, Offenheit
und Toleranz. Das Erwachen von Anahata ist von einem Gefühl universaler, uneingeschränkter Liebe zu allen Wesen begleitet.
Anahata-Chakra liegt in der Wirbelsäule in der Höhe des Herzens und bildet damit den Mittelpunkt des Chakrensystems. Auf der Bewusstseinsebene des Herzens lernt der Mensch, Liebe zu geben. Er sieht sich nicht mehr nur als empfangendes Wesen, oder als Ich, sondern als Teil einer Gemeinschaft. Damit gehören auch die Qualitäten Mitgefühl und Menschlichkeit in diesen
Bewusstseinsbereich.
Anahata bedeutet wörtlich „unangeschlagen“: Hier entstehen die Anahata-Klänge, die man
in tiefer Meditation hören kann – diese Klänge entstehen nicht aus dem Aneinanderschlagen von zwei Gegenständen, sondern sind transzendenter Natur. Anahata wird von Rajoguna (Eigenschaft der Unruhe, Bewegung und Emotion) gesteuert und damit kann es zu starken inneren, emotionellen Bewegungen kommen. Der Mensch, dessen Anahata Chakra erwacht ist, wird imstande, sich von Schicksal und Karma zu lösen, welche bis zum Manipura Chakra sein ganzes Leben bestimmt haben. Man beginnt, innerlich frei zu werden. Anahata Chakra ist der innere Tempel, in dem Atman, das göttliche Selbst wohnt. Sivananda sagte: „Willst du Frieden finden? Schließe Türen und Fenster (die Sinne) und ruhe in der innersten Kammer (Anahata).“
In der Meditation wird dieses Chakra als blau, rauchfarben oder als grün wahrgenommen.
Der Herzlotus wird mit zwölf Blütenblättern dargestellt, sie stehen für die zwölf Herzenseigenschaften Freude, Frieden, Güte, Geduld, Liebe, Harmonie, Klarheit, Mitgefühl, Reinheit, Verständnis, Verzeihen und Glückseligkeit. Das Bija-Mantra (die Klangessenz) des herz-Chakras ist YAM.
Befindet sich unser Herz in einem Zustand der Ausgeglichenheit, öffnet sich unsere Wahrnehmung für die Schönheit und Harmonie in der Natur und Kunst, verleiht uns eine tiefe Lebensfreude, Einfühlungsverm.gen und eine Liebe, die frei von Bedingungen ist.
Kennzeichnend für das Herz-Chakra sind die Qualitäten der reinen Liebe, der Herzenswärme, des Mitgefühls und des Verständnisses für andere. Man kann sich, wenn das Anahata Chakra geöffnet ist, in andere hineinversetzen, auf sie eingehen und sie annehmen, wie sie sind. Eigennütziges Denken und Handeln wird überwunden, es entwickeln sich Toleranz
und Öffnung gegenüber allen Manifestationen des Seins - auch die eigenen Schwächen und Fehler werden nicht verurteilt, sondern liebevoll angenommen.
Das aktivierte Herzchakra führt nicht nur in zwischenmenschlichen Beziehungen zu Fruchtbarkeit. Wessen Herz „offen“ steht,
fühlt sich mit der Welt im wahrsten Sinne des Wortes verbunden.
Menschen mit einem aktivierten Herzchakra sind gesellig und übernehmen gerne soziale Verantwortung. Wer auf sein Herz hört, kommt in Kontakt mit einer intuitiven Weisheit, die die tieferen Zusammenhänge des Lebens durchschaut und deren „Tipps“ nicht nur die eigenen Interessen, Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt, sondern auch die der anderen.
Das Herzchakra ist der Sitz der reinen Liebe. Dieses Chakra ist das Zentrum, das uns befähigt, die universelle Lebensenergie - Reiki - aus den Händen fließen zu lassen und andere zu heilen. Ein aktives Chakra befähigt dazu, Dinge mental zu beeinflussen. Möglich sind beispielsweise Gedankenübertragung und Fernheilung. „Der Wille kann Berge versetzen.“ Alles, was man in seinem Leben ernsthaft erreichen möchte, wird in Erfüllung gehen, wenn es mit der Energie des Herzens verbunden ist.
Ist das Herz-Chakra blockiert, so äußert sich das in Lieblosigkeit, Unsensibilität und „Coolness“. Der Mensch ist herzenskalt, verbittert und leidet unter Einsamkeit, Kontaktschwierigkeiten und Beziehungsproblemen, er kann keine Liebe geben und keine Liebe annehmen.
Menschen mit blockiertem Herzen machen Sex - aber keine Liebe. Die fehlende, gehemmte oder blockierte Liebe führt häufig zu Suchtverhalten. Sei es in Form von Geld, Erfolg oder Alkohol, Koks, Haschisch und anderen Drogen - der Herzlose fühlt die innerliche Leere und muss sie in welcher Form auch immer ausfüllen. Doch keine „Ersatzdroge“ kann den Verlust den Herzens ausgleichen. Erst die Erfüllung der tatsächlichen Sehnsucht nach Wärme und Liebe führt zur Heilung.
Körperliche Störungen auf der Ebene des Herz-Chakras können das Herz-Kreislauf-System betreffen, etwa in Form von koronaren Herzerkrankungen, Angina Pectoris, Herz-rhythmusstörungen, hoher oder niedriger Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Durchblutungsstörungen. Auch die Atmung kann mit Asthma und Atemwegsbeschwerden betroffen sein, ebenso wie die Haut und das Immunsystem (häufige Erkältungen, Allergien).
Das Element des Herz-Chakras ist die Luft - damit ist es mit den Lungen und der Atemfunktion verbunden. Ebenso steht es in Verbindung mit dem physischen Herzen und beeinflusst alle Abläufe des Herz-Kreislaufsystems.
Das Sinnesorgan, das diesem Chakra zugeordnet ist, ist die Haut bzw. der Tastsinn.
Auf der Ebene der Drüsen ist das Herz-Chakra mit der Thymusdrüse verbunden; sie gehört zum lymphatischen System und produziert Thymosin. Dieses Hormon ist zuständig für die Entwicklung von T-Lymphozyten, die wiederum fähig sind, körperfremde Zellen und Mikroorganismen zu vernichten. Sie steuert die Produktion der infektions-abwehrenden weißen Blutkörperchen. Die Drüse ist wichtig für das gesamte Immunsystem.
Anahata ist sehr empfindsam, und seine Öffnung kann tief liegende schmerzhafte Erfahrungen an die Oberfläche bringen – doch durch diesen seelischen Reinigungsprozess muss der/die Erwachende hindurch.
Wie können wir unser Herz-Chakra stärken und öffnen? Im Yoga wurden eine Reihe von wirksamen Techniken und Übungen entwickelt - hier sind die wichtigsten:
1. Asanas
Asanas, die Anahata stärken, sind insbesondere der Fisch und die Kobra, weiters die Stellungen 2 und 4 aus dem Sonnengebet, der Drehsitz und der Pflug. Durch die aktivierende Wirkung auf das Kreislauf- und Atemsystem ist auch das Surya Namaskar als ganzes sehr empfehlenswert.
2. Pranayama
Besonders wirksam sind Bhramari und der Entspannungsatem: Bei Bhramari, der „Biene“ lässt du nach einer sehr tiefen Einatmung einen langgezogenen Summton „Mmmmm“ entstehen - übe davon 5 bis 15 Wiederholungen. Der Entspannungsatem ist die gleiche Übung ohne Summton, also etwa 5 - 8 Sekunden Einatmen und, je nach Möglichkeit 10 - 15
Sekunden Ausatmen.
3. Meditation
Auf der Ebene der Meditation gibt es mehrere Möglichkeiten, Anahata Chakra zu stärken:
a. Die So-Ham-Meditation:
Lasse beim Einatmen innerlich den Klang „Soooo“ entstehen, beim Ausatmen „Haaammmm“ und lasse deinen Geist ruhig und entspannt im Hridayakasha, dem Herzraum ruhen.
b. Die „Weite-Meditation“:
Gleichzeitig mit der Zentrierung auf das Herzchakra visualisiere die Ausdehnung und Öffnung der Atmung, deines ganzen Wesens; stelle dir einen kräftigen Wind vor, der dich durchweht und reinigt.
Ein Beitrag von Arjuna P. Nathschläger und Stefan Damm
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