In 10 heiligen Monden oder 40 Wochen reift im Körper einer Frau ein völlig neues Lebewesen. Die Philosophie des Yoga spricht davon, dass sich eine Seele einen
Körper sucht, um weitere Erfahrungen auf ihrem Entwicklungsweg machen zu können.
Das erste Drittel der Schwangerschaft untersteht Brahman, dem Aspekt der Schöpfung.
Das Baby fließt noch ganz verschmolzen in der kosmischen Energie. Ab dem 3. Monat beginnen sich die Chakras auszubilden. Sahasrara im 3. Monat. Und so kann in den ersten 3 Monaten die werdende Mutter mit Meditationen ( So-Ham Meditation z.B.), spirituellen Übungen und Literatur gut für sich und die Entwicklung des Babies sorgen. Bis zum 120. Tag der Schwangerschaft bleibt die Verbindung der Seele mit der Mutter sehr zart. Doch dann, sagt man, trifft die Seele die Entscheidung zu bleiben oder wieder zu gehen. Bleibt die Seele, so segnet man in machen Traditionen unter anderem mit dem Adi Shakti Mantra die Verbindung zwischen Mutter und Kind .
Im zweiten Drittel fließt und stabilisiert sich die Schwangerschaft in der Erhaltungsenergie Vishnu´s.
Im 4. Monat tut die Mutter gut daran zu beginnen ganz bewusst ihre Intuition zu stärken und gut darauf zu achten ihren Geist sattwisch zu nähren als
unterstützung von Ajna Chakra. Im 5. Monat dreht sich alles um die Entwicklung der Sinne, über die wir unsere Welt wahrnehmen und uns in ihr ausdrücken- Vishudda Chakra.
Kreative Ausdrucksformen, das Singen von Mantras und Affirmationen stärken diese Entwicklung. Gefühle und die Fähigkeit zu lieben, bedingungslos und liebevoll anzunehmen sind die
zentralen Themen bei der Entwicklung von Anahata Chakra im 6. Monat. Herzöffnende (Atem)Übungen, Meditationen, die absolute Annahme für sich selbst und die bedingungslose Liebe
zum Kind stärken, sind hier empfohlen. Liebe geben und empfangen.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft bilden sich Manipura (Element Feuer), Svadhistana (Element Wasser) und Muladhara (Element Erde) aus und damit Willenskraft, individuelles Wesen, die
eigene Natur und das Urvertrauen ins Leben. Die Bewegungen des Kindes sind längst spürbar, jetzt auch sichtbar und nun beginnt eine Zeit der direkten Berührung, Streicheln des Bauches,
des auch laut miteinander Sprechens. Gut verbunden kann die Mutter auf die Bewegungen ihres Kindes
eingehen und reagieren. Durch dieses immer bewusster werdende Miteinander stärkt sich die Hingabefähigkeit und das Vertrauen der Mutter in sich selbst, die Kraft ihres Körpers
und ihr natürliches Wissen um den Geburtsvorgang. Noch intensiver wird die Verbindung zur eigenen Natur durch bewusstes Sein in der Natur. Die letzte Zeit der Schwangerschaft steht unter dem
Aspekt von Shiva/ Kali. Zerstörung/ Neubeginn/ Transformation. Bei der Geburt „fährt“ Shakti mit großer Kraft durch das gesamte Wesen von Mutter & Kind und hier begegnen sich
Shiva/Kali , die Zerstörung und der schöpferische Aspekt, Brahman wieder.
Die Autorin
Gabi Fink ist Expertin in der ganzheitlichen Frauenbegleitung, "Ayurdoula" und Leiterin unseres Themenwochenendes Yoga des Klanges sowie unserer Weiterbildung Schwangeren-Yoga.
https://www.finkin.at/
Fotos (c) Berit Helmlinger
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